
Kaiserlicher Glanz am Innsbrucker Hof
Claudio Monteverdis „Vesper für Kaiserin Eleonore von Habsburg“ erstmalig in Reutte zu erleben
Ensemble der Innsbrucker Hofmusik, Leitung Marian Polin
Moderation Johannes Hitzelberger
Walter-Schwarzkopf-Saal, Reutte – in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Plansee-Konzerte
Gefördert im Rahmen der Euregio Via Salina, Interreg – kofinanziert von der Europäischen Union
„VESPRO PER L’IMPERATRICE“
Eine besondere Beziehung verband Kaiserin Eleonora (*23.9.1598 als Prinzessin Eleonora Gonzaga zu Mantua; verheiratet 2.9.1622 in Innsbruck mit Kaiser Ferdinand II.; † 27.06.1655 zu Wien) mit Claudio Monteverdi: Der „Divino Claudio“ stand viele Jahre in Diensten des Fürstenhauses der Gonzaga in Mantua und kannte die junge Prinzessin von Geburt an.
Vermutlich spätestens ab seiner Zeit in Venedig (ab 1613) pflegte Monteverdi intensive Kontakte zum Haus Habsburg, so dass ihm Venedig sogar der Vorwurf machte, er diene dem habsburgischen Adler mehr als dem venezianischen Löwen.
Gegen Ende seines Lebens widmete Monteverdi im Jahr 1641 der, seit 1637 nunmehr „Kaiserinwitwe“ genannten, Eleonora von Habsburg eine seiner bedeutendsten Werksammlungen, die „Selva morale e spirituale“ als „Vespro per l’imperatrice“. Diese Werkschau zeigte eindrucksvoll seine souveräne Beherrschung verschiedener Musikstile und vereinte dabei Werke aus allen seiner Schaffensepochen.
Im Konzert präsentiert die Innsbrucker Hofmusik diesen feierlichen Vespergottesdienst, wie er vermutlich für den Kaiserhof in Wien im Jahre 1641 in Anwesenheit der Kaiserin gehalten wurde. Dabei bringt das Ensemble die Musik unterschiedlicher Stile und Besetzungen in einen liturgischen Kontext und vermittelt einen Eindruck von der verschwenderischen Pracht der venezianisch geprägten Sakralmusik am Wiener Kaiserhof.
Johannes Hitzelberger (Sprecher und Author beim Bayerischen Rundfunk) erweckt begleitend in seiner Moderation die faszinierende Verbindung der Kaiserin zu Monteverdi zu neuem Leben.
Gefördert im Rahmen der Förderprojekte „Euregio Via Salina“ sowie „Interreg Bayern-Österreich“ (kofinanziert von der Europäischen Union).
Eintrittskarten
Kategorie I 39,00€, Kategorie II 29,00€, Kategorie III 19,00€ inklusive VVK und Ticketgebühren. Kartenvorverkauf ab 15. April 2025.
Infos unter +49 8362 9299325
Kartenverkauf über Plansee-Konzerte
Ensemble der Innsbrucker Hofmusik
Musik aus der Blütezeit höfischer Musikpflege in Innsbruck steht im Mittelpunkt der Innsbrucker Hofmusik. Der Fokus liegt auf den internationalen Vernetzungen der Musikmetropole Innsbruck von der Spätrenaissance bis zum Hochbarock und auf der Musik der Habsburgerresidenzen. Die in dieser Zeit wirkende „Innsbrucker Hofkapelle“ pflegte ein reiches Repertoire geistlicher und weltlicher Musik.
Entsprechend diesem Vorbild sind die Mitglieder des Ensembles der Innsbrucker Hofmusik international gefragte Spezialisten für Alte Musik – ganz nach ihren Vorgängern im 16. Jahrhundert, deren Sänger und Instrumentalisten zu allen Zeiten der europäischen Musikerelite angehörten und international vernetzt waren.
Im Sinne regelmäßiger musikalischer Akademien in der Tiroler Landeshauptstadt gesellen sich zu diesen und anderen bewährten Stammmusiker immer wieder neue Spitzenkräfte, um der Vielfalt und dem höchsten Anspruch des habsburgischen Repertoires Rechnung zu tragen. Dabei kommt den Musikern von „La florida Capella“ (Ensemble des künstlerischen Leiters Marian Polin) bei der Formung und Weitergabe einer unverkennbaren musikalischen Handschrift eine zentrale Rolle zu.
Profunde Kenntnis der historischen Aufführungspraxis und spielerischer Entdeckergeist mit Gespür für diesen inspirierenden Originalschauplatz machen das Ensemble der Innsbrucker Hofmusik zu einem fruchtbaren Experimentierfeld für die Musik von der Spätrenaissance bis zum Hochbarock.
Marian Polin
Marian Polin ist Dozent für Kirchenmusik am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ in Bozen/Südtirol (I), künstlerischer Leiter des OrgelKunst-Festivals Vinschgau-Meran sowie des Ensembles „La florida Capella“. In Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen initiierte er 2021 die Konzertreihe „Innsbrucker Hofmusik“. Er studierte Kirchenmusik, Orgel, Cembalo und Generalbass in Wien, Linz, Mailand, Freiburg/Fribourg und Basel.
Polin ist regelmäßig zu Gast bei internationalen Festivals, darunter Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Festival Musik & Kirche Brixen, VielKlang Festival Tübingen, „I Tesori d’Orfeo“ Pavia, Stockholm Early Music Festival, Orgelfestival Freiburg/Fribourg, Semana internacional de Órgano de Madrid, Bozner Orgelsommer etc.
Für sein Schaffen wurde er mit dem 3. Preis beim „Grand Prix d’Echo“ (Treviso, 2017), dem H. I. F. Biber-Preis für Alte Musik (St. Florian, 2021) und dem 1. Preis beim Intern. Orgelwettbewerb „Daniel Herz“ (Brixen, 2022) ausgezeichnet.
Als Stipendiat der „Fondation Académie d’Orgue Fribourg/Freiburg“ erhielt er den „Prix d‘excellence“ für seine wissenschaftliche Abschlussarbeit an der Haute École de Musique Lausanne. Seine Beschäftigung mit Alter Musik und historischen Instrumenten wird durch eine Reihe von CD-Einspielungen dokumentiert.