Der 1495 in Aschach bei Linz geborene Leonhard Paminger gehört mit seinen mehr als 700 Werken zweifellos zu den produktivsten Komponisten des 16. Jhd. Zwischen 1513 und 1516 hielt er sich in Wien auf, wo er sich vermutlich in den Kreisen um Ludwig Senfl und Paul Hofhaimer bewegt hat. Anschließend ging er nach Passau, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb. Dort war er zunächst Schullehrer am Augustiner-Chorherrenstift Sankt Nikola, später wurde er am gleichen Institut zum Rektor ernannt. Für seine Position stellte seine Sympathie für das Luthertum zunächst keine Schwierigkeit dar. Da Schulmeister Paminger für den Gesang im Gottesdienst verantwortlich war, überrascht es nicht, dass in seinem Werk religiöse Musik vorherrscht.
Unter dem Titel „Preces piae“ fasste Paminger Gebete und Bitten für bis zu sieben Stimmen zusammen. Die Sammlung, die 1580 posthum in Nürnberg gedruckt wurde, beinhaltet nicht nur bekannte Gebete, sondern auch Humanistendichtungen oder Sprüche aus dem Alten Testament. Einige Kompositionen widmete Paminger Persönlichkeiten zu deren Trost in Krankheit. Im Haus und in der Kirche – etwa in der Vesper – waren die Bittgesänge verankert. Ein Lob auf die Musik schließt die 25 Stücke zählenden Preces ab: Divina res est musica – Die Musik ist ein göttlich’ Ding.
Mitwirkende: CANTVS München, Simon Linné/Laute-Theorbe
Eintritt: 15€, 20€