Michelangelo Falvetti: Il diluvio universale - oratorio (Die Sintflut)

Wann

29. Juni 2025    
17:00 - 18:00

Buchungen

€15,00 - €35,00
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Wo

St. Stephan - Franziskanerkloster
Franziskanerplatz 1, Füssen, Bayern, 87629, Allgäu

Veranstaltungstyp

Der Lech, etymologisch mit dem althochdeutschen „Licht“ verwandt, ist ein Fluss, dessen Bild sich mehrmals am Tag ändern kann: smaragdgrün verführerisch schillernd, dann wieder furchteinflößend und reißerisch. Der einst mächtige Fluss, dessen Wassermassen ungebremst das Unterland bis nach Augsburg überschwemmten, wurde durch den Forggensee gezähmt. Die gewaltige Wucht seiner Wassermassen bei Hochwasser am Lechfall spiegeln sich wider mit der Aufführung von „Il diluvio universale“, einem Werk des Italieners Michelangelo Falvetti (* 29. Dezember 1642 in Melicuccà/Kalabrien, † 1692 in Messina/Sizilien) über die Sintflut, mit dem wir die Festtage beenden.

Sein dramatisches Oratorium wurde 1682 in Messina uraufgeführt. Es hat den biblischen Bericht über die Sintflut,  menschliche Schlechtigkeit und Gerechtigkeit zum Thema. Noah, seine Frau Rab und Gott höchstselbst sind die Protagonisten dieser würzigen Komposition und werden ergänzt um die symbolishcen Figuren des Todes, der göttlichen Gerechtigkeit sowie den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde.

Die Instrumentierung ist der damaligen Praxis entsprechend nicht festgelegt und auf fünf Systeme notiert. Sie setzt aber ein Streicherkonsort, Continuo, Zinken und Barockposaunen voraus und weitere, sehr wohl erlaubte und exotische Eingriffe, die das große theatralische Potenzial des Werkes unterstützen. Die musikalische Sprache basiert dabei auf dramatischer Deklamation sowie motetisch komponierte, polyphone Szenen, durch die der kollektive Geist zum Ausdruck kommt.

Die vier Elemente sind ebenso wie der Tod und die göttliche Gerechtigkeit nicht reine allegorische Charaktere, sondern äußerst aktive Protagonisten des Dramas. Sie wenden sich mit einer ganzen Palette klarer Affekte und höchst raffinierter Ausdrucksmittel an den Zuhörer. Brillante Koloraturen, Klagelieder und unheimliche Phrasen, die das Ausmaß der Verwüstung heraufbeschwören vermischen sich mit sehr malerischen Strichen, die den Regen heraufbeschwören. So schwellen einzelne Tropfen zum unaufhaltsamen Strom und schlussendlich der Sintflut.

Die Sintflut ist dabei symbolisch die Situation, von Vergangenheit bis zur Gegenwart, in der die individuelle und kollektive Existenz des Menschen in Frage gestellt wird oder zwangsläufig verschwindet. Sie endet mit dem Zeichen des Regenbogens am Himmel. Die Farben des Regenbogens waren im 16. Jhd. die Flagge der rebellischen Bauern Mitteleuropas und sprechen heute für die Vielfarbigkeit unserer Gesellschaft. Angesichts betonter Thematisierung des Klimawandels und sintflutartigen Überschwemmungen während der Füssener Festtage Alter Musik 2024 erschien es uns als folglich richtig, dieses von kühnen Arien, brillanten madrigalischen polyphonen Abschnitten sowie beschreibenden instrumentalen Eingriffen durchdrungene Werk zu präsentieren.

Örtlichkeit wird noch festgelegt (geplant: Franziskanerkirche St. Stephan)

Mitwirkende: Ensemble Antiphonus und Concerto dei venti

Im Anschluss “Festivalausklang” mit Mitwirkenden

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