
Von Füssen nach Rom II – Musik aus Orten entlang der alten Pilgerroute von Füssen nach Rom
Füssen hat seine historische Bedeutung unter anderem der „Via Claudia Augusta“ zu verdanken. Eine Straße, die während der römischen Herrschaft unter Kaiser Augustus angelegt wurde, um die süddeutschen Siedlungen mit Italien zu verbinden. Schon damals konnte sie von Fuhrwerken befahren werden, um Waren und Militärgüter zu transportieren. Bis in die Neuzeit diente diese Verbindung als wichtige Handelsstraße und auch als Pilgerweg nach Rom.
Die Kirche Unserer Lieben Frau am Berg wurde 1682/83 vom Wessobrunner Baumeister Johann Schmuzer erbaut (eine Vorgängerkirche aus dem 14. Jh. ist belegt). Über dem Kirchenraum ist eine hölzerne Zwischendecke eingezogen. Der so entstandene Raum diente als Schlafraum für Pilger, welche damals in großer Zahl die an der Kirche vorbeiführende Trasse der historischen Via Claudia für die Pilgerfahrt nach Rom nutzten. Entlang dieser historischen Verbindung entstanden Städte, die sich zu kulturellen Zentren entwickelten und aus denen auch zahlreiche Komponisten hervorgingen.
Programm
Augsburg/Ludwig Senfl (1486-1543): „Quis dabit oculis“, Prima parte
Füssen/Johann Jakob Baudrexel (1627-1691): „Toccata in G“
Innsbruck/Johann Stadlmayr (1575-1648): „Canzon“
Innsbruck/Paul Hofhaimer (1459–1537): „Ave Maris stella“
Etschtal/Leonhard Lechner (1553-1606): „Gott b’hüte dich“
Brescia/Giovanni Battista Fontana (1589-1630): „Sonata Seconda“
Milano/Giovanni Paolo Cima (1570-1622): „Sonata flauto e basso“
Mantova/Claudio Monteverdi (1567-1643): „Pulchra es“
Firenze/Aurelio Virgiliano (1540-1600): aus „Il Dolcimelo“ – Ricercar
Firenze/Francesco Maria Veracini (1690-1768): aus „12 Sonate accedmiche“ – Passagallo
Roma/Girolamo Frescobaldi (1583-1643): „Recercar sopra il Sancta Maria“
Roma/Arcangelo Corelli (1653-1713): „La Follia“
Mitwirkende
Agnès Blanche Marc, Flöten
Helene von Rechenberg, Orgel
Agnès Blanche Marc
absolvierte ihr Blockflötenstudium in Frankreich mit der Goldmedaille als Auszeichnung für ihr Konzertdiplom und das staatliche Lehrdiplom für Alte Musik. Sie wurde beim Pariser Blockflötenwettbewerb Lucien Wurmser mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Bereits im Alter von 18 Jahren unterrichtete sie an der Pariser Städtischen Musikschule und trat als Solistin auf. Von 1993 bis 1996 studierte sie bei Maestro Sergiu Celibidache das Dirigieren und die „Phänomenologie der Musik“.
Als Flötistin und Dirigentin arbeitet sie mit namhaften Komponisten zusammen. Sie gibt Konzerte sowohl als Kammermusikerin als auch Solistin und Dirigentin. Von 1994 bis 2013 unterrichtete sie an der Ludwig-Maximilian Universität in München Blockflöte und Kammermusik. Sie ist Dozentin bei zahlreichen Seminaren für Blockflöte, Pädagogik,
Phänomenologie und Kammermusik in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich. Sie schreibt für Fachzeitschriften und wird regelmäßig als Jurorin eingeladen. Ihr dreibändiges Blockflötenlehrbuch Meine Blockflöte und ich ist bei Edition Delor erschienen.